DER SALES-AGENT, EINE SELTENE SPEZIES?

michaela-graubnerWas sind das eigentlich für Leute, die sich das Headset auf den Kopf setzen und dann ohne mit der Wimper zu zucken jemanden anrufen, und ein Gespräch beginnen – im Idealfall sogar etwas verkaufen? Muss man irgendwie besonders gestrickt sein, um sich das zu trauen, und was motiviert diese „Sales-Agenten“, zu tun, was sie tun? Dieser Frage gehen wir nach und haben uns dafür mit einer Vertreterin dieser scheinbar seltenen Spezies getroffen: mit Michaela Graubner, genannt Michi. Sie ist erst seit einem halben dabei, sie startete am 3. Januar 2017 bei der SALESkultur.

Michi, wie war dein Start hier?

Ich bin schon jetzt „mit dem Herzen tief angekommen“. Ich komme jeden Tag sehr gern zur Arbeit, habe wunderbare, lustige Arbeitskollegen, keiner trägt die Nase nach oben. Ich glaube außerdem, dass wir den besten  Teamleiter der Welt haben. Er tut alles, was in seiner Macht steht für seine Mitarbeiter, hält das Team locker und geschmeidig. Er ist greifbar und weiß, was wir leisten.
Ich bin so richtig angekommen und würde mir nichts anderes wünschen, kann mir vorstellen, das auch noch in 5 Jahren zu machen.

Wie bist du hier gelandet?

Bevor wir nach Leipzig gezogen sind, hat mein Schwager mir den Kontakt vermittelt. Freunde von ihm arbeiten bei Simon & Focken, und er hat mich ganz richtig eingeschätzt, dass ich gut hier her passe. Da ich gern in den Outbound wollte, bin ich direkt zur SALESkultur gekommen.

Du wolltest direkt in den Outbound?

Ja, ich habe vorher so dies und das gemacht. Eigentlich wollte ich gern mit Tieren arbeiten, das ist mein Traum. Aber da ich eine ganz schöne Schnatterschnute bin, passt dieser Job eben auch perfekt zu mir. Ich habe zuvor auch schon einmal im Call Center gearbeitet, und schon da hat sich die Hoffnung meines Mannes nicht erfüllt: dass  ich nach der Arbeit mal den Schnabel halten kann. Eigentlich ist es sogar eher schlimmer geworden! (lacht) Nach den Tieren ist Reden also meine zweite große LeidenschaftJ. Outbound passt einfach gut zu mir: Ich habe keine Angst vor Menschen, gehe gern auf Menschen zu. Ich weiß, dass hier seriös gearbeitet wird und es keinen Grund gibt, scheu zu sein.

Wie sieht denn deine Aufgabe aus?

Ich bin im Bestandskundenbereich der Telekom. Ich frage zuerst, ob der Kunde zufrieden ist. Bei  „ja“ biete ich ihm dann etwas an, zum Beispiel ein Upgrade (Tarif, Leitung, TV etc.). Wenn es aber Probleme gibt, mit Router oder so etwas, dann kann ich manchmal helfen. Bei vertragsrelevanten Dingen oder Zahlungsunregelmäßigkeiten geht das eher nicht, aus Datenschutzgründen. Oft vereinbare ich auch einen Rückruftermin, damit es keine überstürzte Entscheidung ist, das vermeidet Stornos.

Ist das immer alles so easy, oder gibt es auch eine Kehrseite?

Zwar gibt es Phasen, in denen ich mir denke „Jetzt kann ich meine eigene Stimme nicht mehr hören“, aber das ist völlig normal. Klar, es zieht mich auch mal runter, wenn ich es mal nicht geschafft habe, einen Auftrag zu schreiben. Aber dafür haben wir unseren tollen Teamleiter, der zieht uns wieder hoch: Für jeden erfolgreichen Verkauf gibt es ein Lob, wenn Neuankömmlinge ihren ersten Auftrag reinholen, jubelt der ganze Saal – hier wird mit viel Liebe gearbeitet.

Was macht die Arbeit hier für dich aus?

Ich bin hier schon beim besten Anbieter gelandet, und ich will mein Team nie wieder hergeben: Kollegen, Teamleiter, Standortleiter, Geschäftsführer.  Wenn Herr Jeß da ist, geht er rum und gibt jedem die Hand. Das Klima ist so super, es herrscht auch  großes Vertrauen. Klar, für Mist bauen gibt’s ne Ansage, aber nie unter der Gürtellinie. Wenn ich zu laut bin, werde ich halt schon einmal weggesetzt (lacht).
Ich kann mich über nichts beschweren. Man sagt ja so, nach oben hin ist immer Luft, vor allem auch, was die Finanzen angeht. Aber hier ist es so, dass jeder, der es kann und möchte, keinerlei Anlass hat, sich zu beschweren. Ich selbst habe für ein spezifisches Produkt, welches ich gern und gut verkaufe, im letzten Monat die höchste Provision bekommen, die bislang ausgezahlt wurde. Das waren fast 50% meines Grundgehaltes noch einmal oben drauf. Das ist vielleicht nicht die Regel, aber machbar. In anderen Projekten desselben Auftraggebers sind die pro Stück-Provisionen sogar noch höher, da können die Kollegen wirklich ordentlich hinzuverdienen.

Findest du, dass es hart verdientes Geld ist?

Schwierig, und sicher auch eine Frage der Persönlichkeit. An und für sich, wenn mal kritisch drauf schaut: Was haben wir zu tun? Wir sitzen den ganzen Tag auf unserem Bürostuhl, können Pause machen, wann wir wollen, sei es, um rauchen zu gehen oder uns von einem schwierigen Telefonat zu erholen. Ich habe es noch nie erlebt, dass einer mal einen miesen Tag hatte und darauf nicht in irgendeiner Form sehr menschlich von den Teamleitern eingegangen wurde, Rücksicht genommen wurde. Alle achten aufeinander. Für den Kopf ist es schon anstrengend, man muss bei der Sache sein, bei dem Menschen sein. Aber die Rahmenbedingungen sind so angenehm, dass es sich gut anfühlt. Nicht zu vergleichen mit der Schwerstarbeit einer Pflegekraft oder ähnliches. Für mich ist es eigentlich die größte Herausforderung, nach einem besonders lustigen Scherz mit den Kollegen wieder auf Knopfdruck umzustellen und konzentriert beim Kunden zu sein. Habe ich das geschafft – und das schaffe ich immer, ist es für mich wieder super einfach. Dazu sauber und gewissenhaft arbeiten, das ist es schon. Auch, wenn man „nur“ 200-300€ Provision macht, ist man ein guter Verkäufer. So kann man ohne sich überschlagen zu müssen seinen Lohn deutlich aufbessern.

Gibt es auch Verkäufer, die nicht wie du dafür geboren wurden?

Ja, klar. Aber wenn die Einstellung stimmt, ist auch das machbar. Für Interessierte läuft es so: Zuallererst hören sie erst einmal 1-2h rein. Dann erst kommt das Bewerbungsgespräch. Man kann es gut lernen, Verkäufer zu sein. Es gibt ganz unterschiedliche Typen, man muss nicht so extrovertiert sein, wie ich. Ich habe auch eine sehr ruhige Kollegin, die aber toll verkauft. Hauptsache, der Mensch ist offen. Dann sage ich: Ausprobieren! Dazu gibt es ja auch Schulungen: Fachliches kommt aber nicht mit der Keule, sondern wohl dosiert, zum Beispiel 2x im Monat für 3 Stunden eine Schulung zu einem Produkt – das ist viel weniger als im Inbound. Das meiste lerne ich persönlich „on the job“, für mich war es die beste Art zu lernen, neben einem Kollegen zu sitzen.

Und was ist, wenn du mal ein, zwei Tage lang gar keinen Verkaufserfolg hattest?

Da hatte ich gestern meinen ersten Tag, und bin tatsächlich sehr unzufrieden mit mir selbst gewesen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich erstens selbst ziemlich ehrgeizig bin und mir zum Ziel gesetzt habe, dass ich jeden Tag einen Erfolg habe. Und zweitens, zu meiner Verteidigung: es war ein extrem kurzer Tag. Den Umgang mit dieser Situation muss ich erst lernen, ich bin, was Verkauf angeht, bislang erfolgsverwöhnt (lacht). Ein Kollege hat schon einmal zehn Verkäufe am Tag gehabt, da will ich auch hin! So richtige Team-Challenges brauchen wir gar nicht, das machen wir unter uns. Aber ab und an macht unser Chef etwas, zum Beispiel am Ende des Monats stellt er ein Präsent in den Raum und meint „Wer den letzten Sale des Monats macht, kann es mitnehmen.“  So pushen wir einander, spornen uns gegenseitig an.

Liebe Michi, hab vielen Dank für deine Offenheit!

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